Sonntag, 15. August 2010

Schon wieder!

Auf dem Nachhauseweg vom Spital lese ich in einer Abendzeitung eine Meldung über eine Krebsschwindlerin, die mit rasierten Augenbrauen, Glatze und traurigem Blick so tat, als wäre sie an Krebs erkrankt und sich auf diese Weise fünftausend Franken verdiente oder vielmehr erschwindelte! Die Frau wurde inzwischen in eine Klinik eingeliefert, da sie an einer Persönlichkeitsstörung leide...

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich weder an keiner Persönlichkeitsstörung leide noch eine Schwindlerin bin, die mit ihrer Krankheit Geld verdient.
Bei mir ist der Krebs echt und erneut zu einer Bedrohung geworden!
Ich bin wieder da angekommen, wo ich im Spätsommer vor einem Jahr stehen geblieben war. Ich trete sozusagen vor Ort. Die Untersuchungswerte des aktuellen CTs sind nicht viel anders als die Resultate vor einem Jahr: unerfreulich. Schon wieder haben sich die Metastasen auf meinen Knochen ausgebreitet und der kleine Leberfleck von 8mm Grösse - laut Untersuchungsbericht eine mögliche Metastase - strahlt wieder genauso vor sich hin...

Dieses Mal wird mir eine Chemotherapie mit dem wohlklingenden Namen Navelbine® verabreicht (der Name erinnert mich natürlich an Bienen). Meine Haare werden mir nicht ausfallen, so dass rein äusserlich keine grossen sichtbaren Spuren erkennbar sein werden.
Ein weiteres Mal beginnt der medikamentöse Krieg gegen meine Metas, um diese unter Kontrolle zu kriegen und möglichst viele Krebszellen zu zerstören.