Posts mit dem Label good news / bad news werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label good news / bad news werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 31. März 2012

Won't Be Long — Bin gleich soweit

Es sind bereits neun Monate vergangen, seit in meinem Kleinhirn erstmals Metastasen aufgetreten sind. Nach einer intensiven Bestrahlung und der Einnahme entsprechender Medikamente bewegte sich mein Tumormarker zu meiner grossen Erleichterung schrittweise nach unten. Und mit meinen Kopfschmerzen und dem gelegentlichen Schwindel komme ich gut zurecht: schliesslich kann ich auf Medikamente zurückgreifen, die äusserst hilfreich sind.

So bin ich guter Dinge, als ich mich am letzten Dienstagnachmittag zur Kontrolle in die Maternité begebe.
Am Abend der Anruf meiner Onkologin Frau St. Aus den Lautsprechern unseres Radios ertönt die Stimme von Aretha Franklin mit dem passenden Songtitel "won't be long"— bin gleich soweit.
Diesmal ist es keine gute Nachricht*. Ich atme tief durch als sie mir erklärt, dass der TM-Wert von heute Nachmittag wieder in die Höhe geschnellt ist. Es bleibt noch ein einziger Pfeil im Köcher "Tyverb", den wir gegen meinen Krebs abschiessen können. Frau St. schlägt vor, die Dosierung von Tyverb auf das Maximum zu erhöhen. Vielleicht lässt sich der TM so erneut senken...

Ich rechne es meiner Onkologin Frau St. hoch an, dass sie mich umgehend informiert und eine sofortige neue Therapiestrategie vorgeschlagen hat. Ich bin soweit! Auf dass wir den TM wieder zum Tiefflug bringen!

*siehe blog "Zukunftsgedanken" vom 24. Dezember 2011

Aretha Franklin "Aretha with the Ray Bryant Combo" 1961








Sonntag, 13. November 2011

Ohne Stock

Seit anfangs November kann ich ohne Stock längere Spaziergänge unternehmen. Ich bin stolz auf meine wiedergewonnene "Freiheit"! Doch nach einer solchen Unternehmung bin ich jeweils sehr müde. Meine Ressourcen sind dann aufgebraucht. Um wieder zu Kräften zu kommen, lege ich am nächsten Tag jeweils einen Ruhetag ein. Diese Methode hat sich bisher gut bewährt.

Wenn ich ohne Stock auf den den Spazier- und Wanderwegen unterwegs bin, ist genügend Platz und Zeit, um den entgegenkommenden Spaziergängern auszuweichen. An belebten Orten, wo unzählige Menschen aus verschiedenen Himmelsrichtungen meinen Weg kreuzen, verlasse ich mich jedoch nach wie vor auf meinen Stock. Denn immer noch werde ich öfters von anderen Passanten ruppig aus meiner Bahn geworfen. Da hilft der Stock (oder der Arm meines Liebsten) meine Balance wieder zu finden. Ich erinnere mich wehmütig an die Menschenmassen in Japan, die sich geschäftig fortbewegten - ohne jegliche gegenseitige Berührung!

Weil mein Zustand seit einiger Zeit recht stabil ist und Anlass zur Freude gibt, wurde die Medikamentendosierung des Tyverb (Lapatinib), um die täglichen Einnahme einer Tablette erhöht...

Irgendwie hat mich oder habe ich mein Leben soweit wie möglich zurückgewonnen.






Samstag, 8. Oktober 2011

Von Wehmut und Mut

Zuhause sammeln sich die Startnummern von Laufveranstaltungen, an die ich mich zu Jahresbeginn angemeldet habe und die ich gerne noch gelaufen wäre. Sie hängen an meiner Pinnwand.
Wehmut? Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, wenn ich sie betrachte. Denn in diesem Jahr hätte ich in meiner Alterskategorie ein gutes Gesamtresultat im Züri Laufcup erzielen können. Doch der Krebs hat mir einmal mehr einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht...
Ein Comeback ist unmöglich. Das Laufen gehört nun endgültig zu meiner Vergangenheit. Ich komme damit erstaunlicherweise sehr gut zurecht, obwohl ich schon fast ein Laufjunkie war...

Momentan habe ich mich soweit erholt, dass ich zu meiner Freude am Freitag mit einer neuen Therapie in Tablettenform (Tyverb® Lapatinib in einer kleinen Dosierung) beginnen konnte. Ein Medikament, das die Blut-Hirn-Schranke passieren kann.
Trotzdem ist mir klar: Meine Kleinhirn-Metastasen sind nicht einfach so verschwunden. Sie sitzen auch nicht untätig herum. Sicherlich entwickeln sie neue Strategien, um sich irgendwann wieder ausbreiten zu können.
Im Moment verhalten sie sich ruhig und werden hoffentlich durch die neue Therapie für einige Zeit in Schach gehalten. Mein Zustand wird sich in Wellen bewegen. Eine fragile Angelegenheit! Aber vorläufig bin ich und mein Care Team erst einmal am Drücker, das macht Mut!






Sonntag, 10. Juli 2011

Kleinhirn in Nöten

Am Donnerstagnachmittag liege ich beweglos mit Gehörschutzstöpseln versehen während einer guten halben Stunde auf einer Liege. Die ohrenbetäubenden klopfenden Geräusche des Magnetresonanztomografen dringen trotzdem in meinen Gehörgang. Meine Hände ruhen auf der Bauchdecke und ich nehme die pochende Bauchschlagader wahr. Mein Herz hämmert aufgeregt im Takt der klopfenden Geräusche...

Am folgenden Morgen klingelt das Telefon. Als ich die Stimme meiner Onkologin Frau St. vernehme, ahne ich nicht Gutes! Kompetent und auf eine gute Art und Weise klärt sie mich über die schlechten Untersuchungsrgebnisse meines Hirn-MRIs vom Donnerstag auf.
In meinem Kleinhirn haben sich nun doch Metastasen gebildet. Einmal mehr kullert mir das Wort Scheisse aus dem Mund! Meine Ärztin meint, jeder weitere Tag ohne therapeutische Gegenmassnahme sei einer zuviel!
Mit meinem Liebsten (er hat sich extra von der Arbeit freigemacht) sitze ich schon am Mittag meinem Careteam aus der Frauenklinik Maternité gegenüber. Wir werden über die Situation genau aufgeklärt. Unsere Fragen werden beantwortet und das weitere Vorgehen wird besprochen.


 
 

Die MRI-Bilder sind mehr als nur beeindruckend. Meine Metastasen sind in allen unterschiedlichen Bilddarstellungen unübersehbar. Sie bringen mein Kleinhirn in Bedrängnis.
Einmal mehr bin ich ein Notfall! Meine Chemotherapie mit Xeloda wird vorübergehend unterbrochen und ich werde neu mit "Vollmondgesicht"-Tabletten versorgt. Sie haben entzündungshemmende Wirkungen gegen unliebsame Nebenwirkungen der Bestrahlung. Meine Kleinhirn-Metastasen werden bereits am späten Nachmittag erstmals bestrahlt.


 
 

Ich bin traurig. Es beschäftigt mich sehr, dass die Metastasen nun auch in meinem Kleinhirn zu wachsen begonnen haben! Das Kleinhirn ist unter anderem für die Feinabstimmung und Koordination von Bewegungsabläufen zuständig. Im Schädel ist nun wirklich kein Platz für unliebsame Krebszellen, die mein Kleinhirn einfach gesagt zusammenquetschen!
Ich hoffe, dass sich die Metastasen nach insgesamt zehn Bestrahlungssitzungen verkrümeln werden. Ich hoffe, dass mein Kleinhirn danach seinen Platz wieder zurückerobert. Erst wenn auf den neuen MRI-Bildern "nichts" mehr zu sehen ist, kann ich mich glücklich schätzen und meine schwindelerregenden Zustände gehören der Vergangenheit an!
Obwohl ich mir im Klaren bin, dass sich die Krebszellen wie Schläfer verhalten und irgendwann wieder aufwachen werden...

Cogito ergo sum — Ich denke also bin ich (noch?) (René Descartes)
Alle Fotos: B.Zgraggen





Sonntag, 12. Juni 2011

Ein anderer Notfall

Die neue Chemotherapie Xeloda kümmert sich seit dieser Woche täglich um meine bösen Krebszellen während ich mich um meine körperliche Fitness bemühe. Nach einer dreiwöchigen Zwangspause habe ich bereits wieder zwei Trainingseinheiten mit viel Freude absolviert. Ich habe ein Stück Freiheit zurückgewonnen. Mein Körper erholt sich langsam vom Zusammenbruch und mir scheint nachhinein, als wäre alles nur ein böser Traum gewesen...
Trotzdem ist mir bewusst, dass auch diese Chemotherapie kein einfacher Spaziergang werden wird!

Nach meinem zweiten Trainingslauf heute werde ich nicht wie versprochen von meinem Liebsten zu Hause erwartet. Ich mache mir Sorgen, denn er hat früh morgens das Haus verlassen, um in unserem Garten "ganz kurz und schnell" einige Arbeiten zu verrichten.
Auf meinem Mobil erwartet mich statt dessen eine SMS:
"Auf dem Weg in den Triemli Notfall. Schnipsel vom Fingerbeeri weg. Blutet."

Bin ich froh, als er bald wieder nach Hause kommt! Ein kleiner Teil seines Daumens ist weg und wird nun kompostiert, wie er meint. Ich bin beeindruckt über die vielen Tabletten, die er in der nächsten Tagen schlucken muss. Ich habe Konkurrenz bekommen. Jetzt ist es an mir meinen Liebsten zu umsorgen.





Sonntag, 5. Juni 2011

Zulegen

Im Radiologiebefund meiner CT-Untersuchung von letzter Woche steht unter anderem folgende Beurteilung:
... zeigt sich eine deutliche Grössenprogredienz der bekannten Metastase (21 mm) im Lebersegment IVb. Deutliche Zunahme der Sklerosierungszone im gesamten Skelett, vereinbar mit einer wahrscheinlichen Progredienz der Skelettmetastasierung oder auch therapiebedingt möglich...
Ungeachtet meiner aktuellen Therapien scheint sich meine Lebermetastase bestens entwickelt zu haben. 21 mm! So viel an Grösse zugelegt hat sie bisher noch nie!

Meine Onkologin Frau Dr. St. empfiehlt mir eine Chemotherapie Namens Xeloda. Sie erhofft damit, dass die Lebermetastase sich wieder zurückbildet und die Krebszellen erfolgreich zerstört werden können.
Xeloda ist ein oral verabreichtes, gezielt wirkendes Zytostatikum. Im Inneren der Krebszellen wird Xeloda in den Wirkstoff 5-FU (5-Fluorouracil) umgewandelt. Der soll dann die bösen Zellen abtöten. So wird eine Schädigung gesunder Zellen vermindert. Die Tabletten werden zu Hause eingenommen und die Zahl der Spitalbesuche hält sich in annehmbaren Grenzen. Das stimmt mich positiv!
Ohne Verzögerung hätte ich am liebsten gleich mit der neuen Chemotherapie begonnen. Mein Care-Team wünscht sich aber vor Therapiebeginn eine Gewichtszunahme von mindestens 2 kg!
Mit Hilfe eines Medikamentes sollte ich nun bis zu meinem nächsten Spitaltermin am kommenden Dienstag problemlos dieses Gewicht zulegen (oder vielmehr anfressen...).
So torkle ich seit einer Woche schlemmend in einem Kohlen-hydratmischmasch und einem Geschmacks-Feuerwerk meiner neuen Chemotherapie entgegen...





Samstag, 9. April 2011

Tränen

Am Mittwoch, als ich die Todesanzeige meiner Triemlifreundin P. in den Händen hielt, schien ich für einen Moment die Bodenhaftung unter meinen Füssen zu verlieren. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Hinter einem dichten Schleier aus Wut und Trauer wurde mir wieder einmal schmerzlich bewusst, dass auch ich mich auf der Sackgasse "Krebs" auf ein Ende hin bewege, ein Ende, an dem es weder ein Vor- noch Zurück geben wird!

Im Januar dieses Jahres klang P. äusserst zuversichtlich. Sie schrieb mir, wie sie sich mit ihren Ärzten darauf einigen konnte, die Chemotherapie zu beenden. Sie wollte nicht mehr nur immer fremdbestimmt sein. Sie wollte ihre ganze Kraft aufs "gesund werden" verwenden. Um dem Krebs selbstbestimmt entgegen treten zu können, setzte sie sehr hohe Ansprüche an sich. Oder wie sie es formulierte: "Einfach mit Power und tiefster Überzeugung. Thats the way it is."

Sie war stets davon überzeugt, eines Tages den Krebs überwinden zu können und davon geheilt zu werden.
Obwohl mir als Pragmatikerin manche ihrer Gedanken und ihr spiritueller Umgang mit alternativen Heilverfahren fremd blieben, schätzte ich ihre positive Haltung, eines Tages einen Weg aus der Sackgasse "Krebs" finden zu können und ihren ungebrochenen Glauben an sich selbst.
Unser geplantes Frühlingswiedersehen Anfangs März wurde nun zu einem Abschied für immer.
Liebe P., ich werde mich immer an dich erinnern!

Es geht der Frühling.
Vögel weinen, im Auge
der Fische — Tränen

Haiku Matsuo Basô

(siehe blog vom 9. Mai 2010)


 
 


Sonntag, 6. Februar 2011

Manchmal muss ich einfach passen

Seit meiner Erkrankung sind Fixpunkte wichtiger als je zuvor und unentbehrlich für mich geworden.
Ich hangle mich sozusagen von einer Perle zur andern durch...
Als ich Ende November die vorläufig letzte Chemotherapie erhielt, sollte meine Krankheit dem nächsten Fixpunkt nicht im Wege stehen, nämlich meine Freundin P. anlässlich eines Arbeitsprojektes im Frühling nach Japan zu begleiten. Meine Vorfreude war gross! Bis zum Frühjahr würde ich meine nötige Kraft zurückhaben!

Jetzt stehen die Reisedaten fest und ich bin ich schweren Herzens zur Überzeugung gelangt, dass mir die Strapazen einer zehntägigen Reise wohl noch zu sehr zusetzen würde. Die Vorstellung an eine Flugreise von zwölf Stunden lässt mich zudem klein und hässlich werden....

Es war Gedankenübertragung als Freundin P. uns diesen Samstagnachmittag besuchte. Bei Grüntee und Datteln teilte ich ihr meine schweren Mutes getroffene Entscheidung mit, dass es mir nach wie vor an der nötigen Energie fehlt, ihr in das Land der aufgehenden Sonne zu folgen. Die Kraft dazu hat sich trotz meiner zahlreichen Lauftrainings noch nicht wieder eingestellt und lässt auf sich warten...






Samstag, 1. Januar 2011

Berührungspunkte

Damals, Ende Mai 2009, schrieb ich in mein schwarzes Wachsbuch:
"Wir haben vieles gemeinsam G. und ich. Da ist einerseits der Krebs, der uns während einer Chemotherapie-Sitzung im Ambulatorium zusammen-geführt hat und anderseits gibt es bei genauerer Betrachtung berufliche und soziale Berührungspunkte, diese Begegnung war doch eigentlich längst überfällig gewesen..."

Obwohl jede von uns in einem anderen Boot mit der Aufschrift Krebs unterwegs war, verband uns noch viel anderes in diesem Leben miteinander. Irgendwann wurde aus dieser Begegnung eine Freundschaft.
G. wusste um ihre schlechte Lebensprognose und stellte sich dieser in einer bewundernswerten offenen Art und Weise.
Sie begann ihr künstlerisches Leben in Form eines Buches zu ordnen und aufzuarbeiten, zusammen mit ihrer Lebensgefährtin C., Gestalterin.

Als ich am 23. Dezember mit C. zuhause an ihrem Tagesbett sass, lag draussen Schnee. Wir verlebten eine schöne, angeregte und unterhaltsame Teestunde. Ich freute mich als ich erfuhr, dass das Buch über Gs Arbeit beinahe beendet sei und sich das Projekt in der Endphase befindet.
Als ich mich von meiner Freundin verabschiedete, bat ich sie scherzhaft, sie solle wie ich nicht den direkten Weg wählen, sondern einen Umweg mit Schlenker machen, um dem Krebs noch einmal ein Schnippchen zu schlagen. Ich ahnte nicht, dass dies ein Abschied für immer sein würde.

Gestern rief mich C. an und eröffnete mir die traurige Nachricht, das G. am 30. Dezember am Nachmittag gestorben sei - eine Woche nach meinem Besuch. Letztendlich geht es immer zu schnell!
Ich bin traurig. Für C., die ihre Lebensgefährtin verloren hat, aber ich empfinde auch tiefe Dankbarkeit, dass ich meine Freundin noch einmal sehen durfte. In meinen Herzen bleiben Erinnerungen an viele gute Momente und Augenblicke dieser kurzen Freundschaft.






Samstag, 18. Dezember 2010

Stabilisiert

Im Zielraum des Silvesterlaufes vom 12. Dezember 2010 nahm ich dankbar eine Banane und eine Getränkeflasche mit dem treffenden Namen "Bio-Glückstee" in Empfang. Ich hatte diesen letzten Lauf des Jahres unter den Vorgaben meines virtuellen Trainingssystems absolviert und war so mehr als zufrieden mit meiner Leistung!
Gestärkt durch den Bio-Glückstee und bestens versorgt mit Glücks-Hormonen konnte ich der kommenden CT Untersuchung mit Zuversicht entgegenblicken.

Als mir das Röntgenkontrastmittel in die Vene gespritzt wurde, strömte ein warmer Schauer durch meinen Körper und so nahm die CT-Untersuchung ihren gewohnten Lauf, wie schon so viele Male zuvor.
Nun würde sich bildlich zeigen wie erfolgreich sich die Navelbine-Therapie auf meine Metastasen auszuwirken vermochte.

Drei Tage später konnten mir meine beiden Ärztinnen Frau S. und P. die guten Resultate des CTs mitteilen und das weitere Vorgehen meiner Behandlung besprechen.
Meine Knochenmetastasen haben sich ein wenig zurückgebildet und es sind keine zusätzlichen Herde aufgetaucht. Meine Lebermetastase ist geblieben, aber sie hat sich zumindest nicht weiter ausgebreitet. Nichts, was nicht schon da gewesen wäre, aber auch nichts Neues! Durch die Chemotherapie und das Herceptin wurde der Verlauf meiner Krankheit bis auf weiteres stabilisiert.
In Zukunft werde ich weiterhin mit Herceptin und Zometa versorgt. Ob die Einnahme von Aromatasehemmer sowie der Zoladex-Spritze noch nötig sein werden, hängt von meinem Hormonspiegel ab, der noch zu ermitteln ist...

An diesem Abend feierte ich zusammen mit meinem Liebsten dieses wunderbare Weihnachtsgeschenk und gönnte meiner Lebermetastase eine kurze, aber prickelnde Prosecco-Dusche...






Samstag, 4. Dezember 2010

Aussätzig

Diese Woche sitze ich mit vielen werdenden Müttern und einigen Begleitvätern im Wartezimmer der Maternité, das werdende Leben wölbt sich mir kugelförmig entgegen.
Nach der Besprechung richte ich mich mit meinem fliegenden Teppich im weihnachtlich geschmückten Ambulatorium ein. Der Termin für das bevorstehende CT und den Besprechungstermin einige Tage später steht fest! Doch zuerst erhalte ich meine Infusion mit Herceptin und meine letzte Chemotherapie mit Navelbine.

Unvorhergesehen verzögert sich die Abgabe meiner Infusionen bis in den späten Nachmittag. Das stört mich nicht weiter, denn wie immer habe ich ein Buch dabei. Als die letzten Tropfen des Herceptins kurz vor fünf durch das Schläuchlein träufeln betätige ich die Klingel. Einmal, zweimal...
Eine in weiss gekleidete Pflegefachfperson steht - hochschwanger - in mindestens zwei Metern Entfernung vor mir und fragt, weshalb ich geläutet hätte. Ich bitte sie, mir die Pflegefachfrau B. herbei zu rufen, damit sie mir Chemotherapie anhängen könne. Doch sie kann sie nicht finden.
Ich bitte sie höflich, ob sie nicht wenigstens nachsehen könnte, ob die Salzlösung noch genügend tropft. Mit einer ablehnenden Geste wirft sie die Arme in die Höhe. Leicht hysterisch gibt sie mir, immer noch mit Sicherheitsabstand, zu verstehen, dass sie hier aber auch rein gar nichts antaste und verändere, schliesslich sei sie Hebamme, zudem hochschwanger und wisse was Chemotherapie bedeute. Dabei wolle sie mir nicht zu nahe treten...
Hat sie aber mit voller Wucht! Ich bin nicht ansteckend, aussätzig und leprös. Und mein Infusionsständer ist auch keine Sprinkleranlage, die Zytostatika versprüht!
Schliesslich kriege ich doch noch meine Navelbine-Infusion und werde von den Pflegefachfrauen getröstet. Für heute habe ich genug von Frauen mit Bäuchen voll prallen Lebens und flüchte in die Nacht!






Sonntag, 22. August 2010

Christoph Schlingensief

Heute lese ich, dass Christoph Schlingensief, ein von mir sehr geschätzter Regisseur und Künstler, am Samstag seinem Krebsleiden erlegen ist.
Es macht mich traurig und sprachlos — Es geht immer zu schnell!
Noch im Dezember durfte ich ihn anlässlich seiner Inszenierung "Sterben lernen!" im Theater Neumarkt erleben. (Perle vom 13. Dezember 2009)
So werde ich mich an ihn erinnern...

"So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!" Kiepenheuer & Witsch




Sonntag, 15. August 2010

Schon wieder!

Auf dem Nachhauseweg vom Spital lese ich in einer Abendzeitung eine Meldung über eine Krebsschwindlerin, die mit rasierten Augenbrauen, Glatze und traurigem Blick so tat, als wäre sie an Krebs erkrankt und sich auf diese Weise fünftausend Franken verdiente oder vielmehr erschwindelte! Die Frau wurde inzwischen in eine Klinik eingeliefert, da sie an einer Persönlichkeitsstörung leide...

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich weder an keiner Persönlichkeitsstörung leide noch eine Schwindlerin bin, die mit ihrer Krankheit Geld verdient.
Bei mir ist der Krebs echt und erneut zu einer Bedrohung geworden!
Ich bin wieder da angekommen, wo ich im Spätsommer vor einem Jahr stehen geblieben war. Ich trete sozusagen vor Ort. Die Untersuchungswerte des aktuellen CTs sind nicht viel anders als die Resultate vor einem Jahr: unerfreulich. Schon wieder haben sich die Metastasen auf meinen Knochen ausgebreitet und der kleine Leberfleck von 8mm Grösse - laut Untersuchungsbericht eine mögliche Metastase - strahlt wieder genauso vor sich hin...

Dieses Mal wird mir eine Chemotherapie mit dem wohlklingenden Namen Navelbine® verabreicht (der Name erinnert mich natürlich an Bienen). Meine Haare werden mir nicht ausfallen, so dass rein äusserlich keine grossen sichtbaren Spuren erkennbar sein werden.
Ein weiteres Mal beginnt der medikamentöse Krieg gegen meine Metas, um diese unter Kontrolle zu kriegen und möglichst viele Krebszellen zu zerstören.






Sonntag, 25. Juli 2010

Sommerhopsen

Die guten Resultate meines Juli-Herzechos lassen meinen Puls höher schlagen. Mein Herz schlägt, pocht und pumpt unverändert gut und lässt sich von Herceptin® nicht beirren.

Noch höher schlägt mein Puls, als ich das unerfreuliche Resultat meines aktuellen Tumormarkers erfahre. Seit Januar 2010 freute ich mich darüber, dass sich der TM auf Talfahrt befand und im Mai auf den konfortablen Wert von 150 absank, was auf einen äusserst stabilen Krankheitsverlauf schliessen liess! Nun bewegt er sich jedoch wieder nach oben. Im Sauseschritt hat er sich zu dem Wert vom Januar hinaufbewegt. Erstaunt über diese Entwicklung befinde ich mich nun wieder im Auf und Ab der Gefühle rund um meine Erkrankung...
Haben sich meine Krebszellen inzwischen ganz still und leise eine neue Strategie ausgedacht, um die wirkungsvollen Therapie-massnahmen auszuschalten und sich erneut hemmungslos ausbreiten zu können? Es scheint, dass der Medikamentenwechsel des Aromastasehemmers zum richtigen Zeitpunkt geschehen ist. Ich hoffe sehnlichst, dass das Aromasin® seine Wirkung so entfaltet, dass sich mein TM wieder talwärts bewegt!
Mein medizinisches Betreuungsteam macht sich Gedanken zu meinem derzeitigen Gesundheitszustand. Da mein letztes CT bereits 10 Monate zurückliegt, vereinbaren sie für mich einen Termin für eine CT Untersuchung! Schliesslich sollen meinen Krebszellen nicht durch Unachtsamkeit und versäumte Kontrolle die Möglichkeit erhalten, sich heimlich den Weg in meine Organe ebnen zu können...

So werde ich am kommenden Montag im Untergeschoss des Stadtspital Triemli erneut aus dem Innern meiner Selbst strahlen...






Samstag, 12. Juni 2010

Knacken

Was am letzten Samstag als leichtfüssiger Lauf begann, endete mit einem Knacken, ein sportlicher Alptraum!
Doch von Anfang an...

Ich war optimal vorbereitet und startete bei sommerlichen Temperaturen zum 11.2 km langen Zumikerlauf. Ein schöner Lauf durch eine hügelige Wiesen- und Waldlandschaft. Ich war gut unterwegs, hatte ein schnelles Tempo gefunden. Alles lief rund. Bis Kilometer 7.

Kurz vor dem zweiten Verpflegungspfosten verlangsame ich meine Laufgeschwindigkeit, um mir einen Pappbecher mit Wasser zu schnappen. Aus dem Innern meines Bewegungsapparates ertönt plötzlich ein lautes Knacken, als würde ein dürrer Ast geknickt. Augenblicklich folgt ein stechender Schmerz. Für einen kurzen Augenblick wird mir schwarz vor den Augen. Ich renne sofort weiter. Doch der Schmerz rennt mit. Ich humple. Ich renne. Ich humple. Unter quälenden Schmerzen, zwischen Aufgeben und Adrenalinausschüttung beende ich das letzte Drittel des Laufes.


Zwei Tage später, anlässlich meiner Glücksgabe, schickten mich meine beiden Ärztinnen vorsorglich ins Röntgen. Es hat zwar geknackt, aber glücklicherweise ist der Hüftknochen heil geblieben. Meine überdehnten, gezerrten Muskeln hingegen müssen fleissig gesalbt werden und brauchen viel Ruhe.


Für einmal ist es nicht der Krebs, der mich bedroht und meinen Lebensrhythmus durcheinander bringt, sondern eine Sportverletzung. Schon irgendwie seltsam, dass ich für so eine Lappalie (gemessen am Krebs)
medizinischen Beistand benötige!




Sonntag, 14. Februar 2010

Gespür

Auf unseren Streifzügen durch Japans Keramikwelt mussten wir oft an unseren Bekannten Patrick Milliet denken, dem Keramiker, der auch köstlichen Matcha Tee zubereitet, den man am besten aus seinen wunderschönen Teeschalen geniesst.
Es war für uns klar, dass wir ihm im Oktober einen Postkartengruss aus dem Land der aufgehenden Sonne schicken würden. Einen exquisiten Grüntee hatten wir speziell für ihn mitgebracht.
Zu lange hatten wir ihn nicht mehr gesehen! Als wir ihn an der Weinbergstrasse mit unserem Geschenk überraschen wollten, war sein Schild "Patrick Milliet Keramik" zwar immer noch an der Fassade angebracht, aber das Haus war unbewohnt und stand leer. Wo mochte Patrick untergekommen sein?
Sein Telefonanschluss war nach wie vor in Betrieb, aber der Telefonbeantworter blieb stumm. Langsam hatten wir ein ungutes Gefühl, durchmischt mit leisen Vorahnungen, dass vielleicht etwas nicht stimmen konnte.
Wer konnte in unserem Bekanntenkreis mehr über den Verbleib unseres Bekannten wissen? Ein Telefongespräch mit unserer gemeinsamen Freundin D. H. brachte vorerst keine Klärung. Im Internet konnte ich aber seine neue Adresse ausfindig machen, er war tatsächlich umgezogen. Am folgenden Samstagmorgen, den 16. Januar 2010, standen wir vor seiner Haustüre und klingelten — erfolglos. Aber wir waren beruhigt zu wissen, wo wir ihn in Zukunft aufsuchen konnten.

Dann überbrachte uns D.H. letzten Montag die traurige Nachricht, dass Patrick im Krankenhaus verstorben sei. Und zwar just an jenem Samstag, an dem wir erfolglos vor seiner Haustüre standen, um ihm den Grüntee aus Japan zu bringen!
Man rauft sich die Haare und muss leer schlucken ob diesen unergründlichen Zufällen.
War es einfach nur Zufall oder waren wir in diesem traurigen Moment "übersinnlich" mit Patrick verbunden?
So seltsam mir dieses Geschehnis erscheinen mag, so tröstlich empfinde ich es zugleich, obwohl ich als rational denkender Mensch kaum für Unergründliches oder Übersinnliches empfänglich bin.

Wir sind traurig.
Den Grüntee für Patrick werden wir aus seinen wunderschönen Teeschalen trinken und an ihn denken.

Patrick Milliet, Teeschale 2005


 



Sonntag, 22. November 2009

Poch poch poch

Letzten Montag erfuhr ich von meinen ÄrztInnen, dass sich mein Tumormarker während meiner Reise in Japan wieder nach oben bewegt hat. Ich war erstaunt, wie schnell er sich ohne Chemotherapie wieder nach oben bewegt hat. Meine Krebszellen sind richtig umtriebig und aktiv. Wir alle sind auf der Lauer! Aber erst einmal schieben wir den schlechten TM-Befund dem Neumond, meinem Erschöpfungszustand von letzter Woche und den möglichen Unregelmässigkeiten bei der Laboruntersuchung in die Schuhe... Falls sich der TM aber weiterhin nach oben bewegen wird, stehen mir laut "meiner" Onkologin Frau H. noch einige Medikamente zur Verfügung, die zur Beruhigung und Stabilisierung meines Krankheitsverlaufes beitragen könnten. Glücklicherweise! Nebst Medikamenten wie Herceptin und Zometa, die ich weiterhin in regelmässigen Abständen erhalte, werde ich nach der abgeschlossenen Chemotherapie mit Hormonblockern (Aromatase-hemmer) und der Dreimonatsspritze (Hormondepot) therapiert. Abwarten, wie sich mein Krankheitsverlauf weiterentwickeln wird ansonsten kämen noch andere Therapiemöglichkeiten in Frage...
Es wird ein schrittweises, auf mich abgestimmtes Vorgehen sein. Wieder einmal wird mir dabei schmerzlich bewusst, dass es für mich kein Leben gibt ohne Medikamente — je länger mein Leben, je mehr Medikamente!


Das Herzecho, ein wiederkehrendes, dr
eimonatliches notwendiges Ritual, das über die Befindlichkeit meines Herzen unter der medikamentösen Behandlung Auskunft gibt, stand ebenso auf meinem Programm.
Nach der Chemotherapie begab ich mich also in die Kardiologie des Stadtspitals Triemli. Doktor A., der das Herzecho machte, versicherte mir, dass ich eine unveränderte, ausserordentlich gute Herzaktivität hätte. Was für ein Glück, denn solange mir mein Herz unter der medikamentösen Behandlung seinen Dienst nicht versagt, ist noch vieles möglich...

Im Verlaufe des Herzechos kommen wir auf den Laufsport zu sprechen. Dr A. outet sich ebenso als Läufer. Wir unterhalten uns über Gedanken während eines Laufes und das allgemeine Wohlbefinden nach der körperlichen Anstrengung. Ganz nebenbei fragte er mich als "Expertin", die ich bereits einen Marathon hinter mir habe, was man eigentlich während der 42 km so denke!? Nun, ich rannte gedankenleer von Kilometer zu Kilometer bis ans Ziel!
Poch poch poch, es geht immer weiter.Herzecho, Triemli November 2009






Samstag, 22. August 2009

Einen Sommer noch

Im Tages-Anzeiger lese ich heute die traurige Nachricht, dass Eric Baumann, Journalist und Buchautor am Freitag in Zürich für immer eingeschlafen ist.

Nachdem ich selbst an Krebs erkrankte war ich begeisterte Leserin seiner kleinen, feinen Kolumnen im "Das Magazin" des Tages-Anzeiger. Später las ich ebenso begeistert sein Buch „Einen Sommer noch – Mein Leben mit der Diagnose Hirntumor“. Gerne hätte ich ihm und seiner Lebenspartnerin Alice Koenig noch viele weitere Sommer gegönnt! Ich bin davon überzeugt, dass Eric „seine geschenkte Zeit“ genutzt und wunderbar gelebt hat!
 
„Einen Sommer noch“ Lübbe 2008





Sonntag, 17. Mai 2009

Leberfleck

Seit letzten Mittwoch weiss ich es.
Die schlechte Nachricht: Auf dem Thorax CT ist in meiner Leber je nach Bickwinkel ein leicht dunkler Fleck sichtbar. Es handelt sich um eine Metastase, wie mir mein Onkologe D. zusammen mit der Ärztin E. erklärt und einfühlsam beigebracht hat. Diese Nachricht kommt an und trifft mich mitten ins Herz. Ich bin wütend und weine. Ganz spontan tröstet mich mein Onkologe. Ich habe mir so sehr gewünscht dass meine Organe noch lange verschont bleiben würden. Jetzt, nach zwei Jahren, findet sich ein Fleck, wo keiner hingehört. Ein unerwünschter Leber-Fleck. Nichts fiele mir leichter als diesen Fleck mittels Photoshop aus dem CT-Bild zu entfernen. Doch dieser Fleck lässt sich nicht so einfach weg retuschieren.
Für einmal wünsche und male ich mir in meiner Fantasie aus, dass die CT-Bilder versehentlich verwechselt worden sind und die abgebildete Leber überhaupt nicht die meine ist...
Am Montag beginne ich mit einer neuen Chemotherapie. Taxol wird mir wöchentlich, dreimal hintereinander verabreicht. Dann folgt eine Pause von einer Woche, damit sich meine Blutwerte erholen können. Dann beginnt das Ganze wieder von vorne. Meine Haare werde ich dieses Mal nicht verlieren, und ich hoffe, dass ganz viele sich teilende Krebszellen zerstört werden!

Die gute Nachricht: Meine Knochen sind nicht bruchgefährdet, wie die Röntgenaufnahmen ergeben haben. Und glücklicherweise sind meine Lungen noch metastasenfrei! Nichts hält mich also davon ab, weiterhin durch die Natur zu joggen und dadurch meine Bodenhaftung zurück zu gewinnen!






Sonntag, 10. Mai 2009

Von Pusteblumen und anderen Blumen

Diese Woche kam meine Freundin P. aus den Ferien in Vietnam zurück. Ich machte ihr einen Nachmittagsbesuch und brachte ihr einen kleinen Blumenstrauss. Trotz ihrer Erkrankung in Vietnam, sie musste sogar einige Tage im Spital in Saigon verbringen, fand sie Zeit für mich Grüntee aus dem fernen Osten zu besorgen und mich damit zu beschenken, was mich riesig gefreut hat! (Sie weiss von meiner Vorliebe für Grüntee und brachte mir schon aus Japan den wunderbarsten Grüntee mit.) Dieses Mal Grüntee mit Jasmin-geschmack und ein ganzes Packet voller Teeblumen. Nach dem Aufgiessen öffnet sich die Teekugel mit Blüte und entfaltet ihr volles und reiches Aroma.

Wir verbrachten zusammen einen wunderschönen Nachmittag. Das war mein Blumenhighlight dieser Woche. Tags darauf das Blumenerlebnis der traurigen Art!

Die Resultate meiner Untersuchungen von letzter Woche zeigten, dass sich auf meinem Skelett die Metastasen erneut gestreut und ausgebreitet haben, als hätte ich in ein Feld von Pusteblumen geblasen. Pusteblumen überall, verdammt noch mal, als gäbe es nur Pustelblumen auf dieser, meiner Welt!
Dazu kommt, dass meine Knochen durch die Metastasierung bruchgefährdet sein könnten – aber hallo, vor zwei Wochen lief ich doch meinen ersten Marathon!
Mein Strahlen (siehe letzten blog) ist zumindest vorübergehend verblasst. Die Resultate haben viel Licht ins Dunkle gebracht. Mehr als mir lieb ist. Vieles geht mir durch den Kopf – eine erneute Chemotherapie ist unausweichlich, aber auch meine grosse Chance Zeit zu gewinnen.
Im Moment schaukle ich wie eine Teeblüte orientierungslos der Bewegung des Wassers folgend über die Oberfläche und drehe mich dabei um meine eigene Achse ohne vorwärts zu kommen. Ich habe meine Bodenhaftung verloren!