Sonntag, 19. Juni 2011

Mental

Schon während der ganzen Woche freute ich mich darauf, am Samstag in Begleitung zweier Freundinnen am Wylandlauf des Züri-Laufcups teilzunehmen.

Als dann der Samstag kam, waren die Wetterverhältnisse dann aber alles andere als ideal. Es regnete und regnete...
Doch hartnäckig wie ich nun mal bin, hatte sich in meinem Kopf die Teilnahme am Lauf bereits fest eingeschrieben. Mein Entschluss war unumstösslich, selbst bei diesen Wetterverhältnissen an den Start zu gehen!

Meiner momentanen körperlichen Leistung entsprechend startete ich im letzten Drittel des Feldes. Die Strecke führte mich über Feld-, Wiesen- und Waldwege durch eine zauberhafte Landschaft. Nach 1 Stunde und 27 Minuten erreichte ich das Ziel, lautstark angefeuert von meinen Freundinnen.

Ich muss gestehen: nicht mehr viele LäuferInnen liefen nach mir ins Ziel ein. Im Klassement endete mein Lauf da wo er begann: im letzten Drittel des Feldes! Als Läuferin bin ich damit natürlich nicht zufrieden. Als Krebskranke hingegen freue ich mich riesig darüber, dass ich - trotz neuer Chemotherapie - einen Lauf von über 14 Kilometern absolvieren und beenden konnte.

Ich stelle fest, dass meine momentane körperliche Leistungsfähigkeit reduziert, dafür meine mentale Stärke ungebrochen und verlässlich ist. Sie ist es, die mich im Moment durch das medikamentöse Jammertal einer Chemotherapie trägt...