Samstag, 17. April 2010

Vorher und Nachher

Seit meiner Einnahme von Aromatasehemmer (femara) erwache ich regelmässig einmal, zweimal, nass geschwitzt und heiss wie ein glühendes Kohlenbrickett. Dann finde ich nur schwer in den sehnlichst herbeigewünschten Schlaf zurück.
Unliebsame Schlafstörungen und Gelenkschmerzen, die mir jeden Morgen die "Langsamkeit des Seins" vor Augen führen, wollte ich mir vor dem Start zum Marathon unbedingt ersparen.

Vor dem Rennen
Nach Absprache mit meinen ÄrztInnen verzichtete ich in den drei Tagen vor dem Start auf die Einnahme des Aromatasehemmers.
Meine femara-Beschwerden hatten vorübergehend Zwangsurlaub.
Ich hatte schon beinahe vergessen wie es sein kann, eine ganze Nacht ohne Unterbruch durchschlafen zu können! Am Sonntagmorgen stieg ich vier Stunden vor dem Start aus den Federn, gut ausgeruht und hoch motiviert. So blieb mir genügend Zeit um meinen Körper für den bevorstehenden Exploit in Schwung zu bringen, bis ich mich mit meinem Coach (= mein Liebster) auf den Weg zum Startgelände des Zürich Marathon machte...

Nach dem Rennen
Im Zieleinlauf erwarten mich (Nr. 1160, Laufklub "Running with Cancer") liebe FreundInnen, die mich auf den letzten Metern ins Ziel anfeuern und fliegen lassen. Die Endorphine sind mir gewiss!
Zuhause feiern wir alle zusammen bei einem grossen Teller Spaghetti, die der Coach während des Marathons für uns vorbereitet hat: Kohlenhydrate für die Läuferin!
Schon beim Zieleinlauf ist mir bewusst, dass meine diesjährige körperliche Verfassung um einiges besser ist wie im vergangenen Jahr. Das zeigt sich auch noch am folgenden Tag. Mein Muskelkater hält sich in Grenzen und die Treppen schaffe ich problemlos.
Sind das die anhaltenden Endorphine? Wohl kaum. Es ist meinem unermüdlichen Training und meiner derzeitigen guten Verfassung zuzuschreiben (trotz und mit meinen Metas).

Jetzt

Wieder Aromatasehemmer: Der Medikamentenalltag ist zurück und mit ihm die unliebsamen Schlafstörungen und Gelenkschmerzen...