Samstag, 8. Oktober 2011

Von Wehmut und Mut

Zuhause sammeln sich die Startnummern von Laufveranstaltungen, an die ich mich zu Jahresbeginn angemeldet habe und die ich gerne noch gelaufen wäre. Sie hängen an meiner Pinnwand.
Wehmut? Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, wenn ich sie betrachte. Denn in diesem Jahr hätte ich in meiner Alterskategorie ein gutes Gesamtresultat im Züri Laufcup erzielen können. Doch der Krebs hat mir einmal mehr einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht...
Ein Comeback ist unmöglich. Das Laufen gehört nun endgültig zu meiner Vergangenheit. Ich komme damit erstaunlicherweise sehr gut zurecht, obwohl ich schon fast ein Laufjunkie war...

Momentan habe ich mich soweit erholt, dass ich zu meiner Freude am Freitag mit einer neuen Therapie in Tablettenform (Tyverb® Lapatinib in einer kleinen Dosierung) beginnen konnte. Ein Medikament, das die Blut-Hirn-Schranke passieren kann.
Trotzdem ist mir klar: Meine Kleinhirn-Metastasen sind nicht einfach so verschwunden. Sie sitzen auch nicht untätig herum. Sicherlich entwickeln sie neue Strategien, um sich irgendwann wieder ausbreiten zu können.
Im Moment verhalten sie sich ruhig und werden hoffentlich durch die neue Therapie für einige Zeit in Schach gehalten. Mein Zustand wird sich in Wellen bewegen. Eine fragile Angelegenheit! Aber vorläufig bin ich und mein Care Team erst einmal am Drücker, das macht Mut!