Sonntag, 27. Februar 2011

Notbett

Lange schon haben wir auf unserer Notbett gewartet (siehe blog vom 14. November 2010). Nun wurde es endlich geliefert, unser orangefarbenes Legnoletto für schlaflose und durchschwitze Nächte... Obwohl, da fehlt doch was!? Hatten wir nicht das Modell mit niedrigem Kopf- und Fussteil bestellt? Und so warten wir erneut, diesmal auf die fehlenden Teile, die uns möglichst schnell aus Italien nachgeliefert werden sollen, wie uns das Möbelhaus versichert.

Für einmal kann ich dem Warten etwas Positives abgewinnen, da sich schliesslich alles zum Guten wenden wird. Gut Ding will Weile haben...

Warten. Ebenfalls diese Woche erreicht mich ein Schreiben der SVA (siehe blog vom 09. Januar 2011), in welchem mir eine unveränderte Rente bescheinigt wird. Meine schwarzen Gedanken und Gefühle sind vorübergehend grau...

Legnoletto, Design Alfredo Häberli



Sonntag, 20. Februar 2011

Höhenluft

Mit halb wachem Geschmacksknospen und mässigem Appetit verbrachte ich mit meinem Liebsten zwei wunderbare Tage in den Bergen des Engadins.
Wir genossen und spazierten über die mässig verschneite Umgebung Lavins. Gönnten unseren müden Glieder immer mal wieder ein Entspannungs- oder Harmoniebad und liessen unsere leeren Energiespeicher wieder mit regionalen kulinarischen Spezialitäten auffüllen...

Zuhause überraschte mich eine Postkarte aus Westafrika mit den "Kintampo Falls". Meine Verwandte U. lebt mit ihrem ghanaischen Mann in der Nähe von Akkra. Sie erfuhr durch meinen blog, dass ich wieder fleissig am trainieren bin und schreibt nun: "...Solltest du ins schwitzen kommen, lass dich von dieser Naturdusche gedanklich erfrischen."
Das werde ich bestimmt!
Obwohl ich gestehen muss, dass ich wegen meiner anhaltenden Übelkeit und Appetitlosigkeit und einer zusätzlichen Erkältung während der letzten zwei Wochen absolut nicht in der Lage war zu trainieren. Dabei sind es nur noch acht Wochen bis zum Marathon...
Doch jetzt, wo ich meine Lungen mit viel Höhenluft gefüllt habe, kann ich mein Training erneut aufnehmen, denn schliesslich bin ich hartnäckig und ziemlich unverwüstlich! So hoffe ich zumindest...






Sonntag, 13. Februar 2011

Es wird schon

Ein Sportlerherz, meint einer der leitenden Ärzte aus der Kardiologie vom Triemli beim Begutachten meiner Herzecho-Bilder von dieser Woche.

Auf mein Herz ist Verlass, auf meine Geschmacksknospen auf der Zunge und auf meine Wahrnehmung von süss bis salzig hingegen nicht. Sie ist beeinträchtigt und verfälscht.

Appetitlosigkeit und Übelkeit am Morgen machen mir das Leben schwer! Das geht an meine körperliche Substanz. Bei der Gewichtskontrolle in der Maternité bringe ich einige Pfunde weniger auf die Waage.
Ob die geschilderten Symptome auf meine Aromastasehemmer zurückzuführen seien, frage ich meine Ärztinnen in der Sprechstunde.
Mein Körper müsse sich an die Wirkung des Aromastasehemmers gewöhnen und vermutlich würden auch die Symptome wieder verschwinden, beruhigen sie mich. Aber bitte gerne und ganz schnell!
Gegen jede Nebenwirkung gibt es ein Mittel. Motilium, ein Medikament, das ich auch während der Chemotherapien eingenommen habe, soll nun Abhilfe leisten. Ausserdem empfehlen meine Ärztinnen, die Einnahme der kleinen, fiesen Pille vom Abend auf den Nachmittag vorzuverlegen, damit die Übelkeit auf die Schlafenszeit und nicht auf den Morgen fällt.
Ich bin zu allem bereit: Die Übelkeit bäuchlings in die Matratze zu pressen! Pardon, zusätzlich mit den Wallungen wohl eher zu schwitzen... — wenn es nur hilft!
Auf die kommende Woche freue ich mich jetzt schon. Mit meinem Liebsten lasse ich mich im Engadin kulinarisch von "Capuns" über "Buffalora" bis "Tuorta da Nusch" verwöhnen! Das aber dann hoffentlich bitte mit wachen Geschmacksknospen und viel Appetit!






Sonntag, 6. Februar 2011

Manchmal muss ich einfach passen

Seit meiner Erkrankung sind Fixpunkte wichtiger als je zuvor und unentbehrlich für mich geworden.
Ich hangle mich sozusagen von einer Perle zur andern durch...
Als ich Ende November die vorläufig letzte Chemotherapie erhielt, sollte meine Krankheit dem nächsten Fixpunkt nicht im Wege stehen, nämlich meine Freundin P. anlässlich eines Arbeitsprojektes im Frühling nach Japan zu begleiten. Meine Vorfreude war gross! Bis zum Frühjahr würde ich meine nötige Kraft zurückhaben!

Jetzt stehen die Reisedaten fest und ich bin ich schweren Herzens zur Überzeugung gelangt, dass mir die Strapazen einer zehntägigen Reise wohl noch zu sehr zusetzen würde. Die Vorstellung an eine Flugreise von zwölf Stunden lässt mich zudem klein und hässlich werden....

Es war Gedankenübertragung als Freundin P. uns diesen Samstagnachmittag besuchte. Bei Grüntee und Datteln teilte ich ihr meine schweren Mutes getroffene Entscheidung mit, dass es mir nach wie vor an der nötigen Energie fehlt, ihr in das Land der aufgehenden Sonne zu folgen. Die Kraft dazu hat sich trotz meiner zahlreichen Lauftrainings noch nicht wieder eingestellt und lässt auf sich warten...