Sonntag, 22. April 2012

Spezies

Als meine erste Katze vor gut zwanzig Jahren bei mir zuhause einzog, war ein jährlicher Besuch bei Tierarzt C. ein immer wiederkehrendes Ritual. Die Katze lebt inzwischen nicht mehr... Unser Mann in Sachen Katzengesundheit ist geblieben!
Auch unsere Katzen Nr. 2 und  Nr. 3 unterziehen sich bei ihm dem Ritual einer Jahreskontrolle.
Neulich war es wieder soweit: zum 17., respektive zum 15. Mal in Folge...
Bei Katze Nr. 2 wurde ein hartnäckiger Schnupfen behandelt — ansonsten fehlte dem in die Jahre gekommenen Kater aber weiter nichts.






Hingegen fand sich bei der Untersuchung von Katze Nr. 3 ein beweglicher Knoten zwischen Schwanzwirbel und Kreuzbein. Auf Empfehlung des Tierarztes sollte dieser noch am gleichen Nachmittag entfernt werden.

Drei Stunden nach dem Eingriff konnte ich die von der Narkose immer noch leicht sedierte Katze mit einer 10cm langen Narbe in Empfang nehmen.






 Während Tierarzt C. das rosafarbene Corpus Delikti in seiner linken Hand hin und her wiegte, erklärte er mir, dass es sich bei dem entfernten "Knubbel" um einen gutartigen Knoten handle. Zum Glück kein Krebs, der schliesslich in der Tierwelt auch immer mal wieder vorkommt...
Gutartig! Doch auch diese Spezies, eine Zellwucherung, birgt einzig die Eigenschaft in sich, sich um ihrer selbst Willen ständig zu vergrössern! 
Eine Eigenschaft, die mir äusserst bekannt vorkommt, nur das mein Krebs alles andere als gutartig ist!
Ich habe den Knubbel mit seinem beachtlichen Durchmesser von 3.5 cm mit der Kamera festgehalten...(wer nicht mag schaut nicht hin!)








Sonntag, 15. April 2012

On the Road Again

Als ich am Ostermontag zusammen mit Freunden am Uetliberg unterwegs war, keimt in mir ein Wunsch auf, mich wieder joggend durch den Wald bewegen zu können...
Tags darauf lassen mich die guten Wetterbedingungen und mein schwindelfreier Kopf den Joggingwunsch sogleich in die Tat umsetzen!

Motiviert stürze ich mich in meine Laufkleidung und in meine Marathonschuhe und verstaue in meinen Hüftgurt mein Handy, sicherheitshalber...
Dann verlasse ich zu Fuss das Haus in Richtung Bushaltestelle und lasse mich an die Endstation unterhalb des Waldrandes des Uetliberges chauffieren. Nach neun Monaten Auszeit beginne ich mit einem Aufwärmtraining und starte schliesslich unbeobachtet und ganz vorsichtig zu meinem ersten Lauftraining.






Mein Herz lässt meinen Puls in die Höhe schnellen und meine Beinmuskeln scheinen die zahlreichen Trainings längst vergessen zu haben, so dass ich mir immer wieder kleinere Gehpausen gönnen muss...
Am Ende dieses Versuchses überkommt mich dann ein überwältigendes Gefühl der Freude. Nach der Diagnose „Hirnmetastasen“ träumte ich oft und viel davon, wie ich über Stock und Stein rennen würde. Und ich hatte mich bereits damit abgefunden, dass ich diese Wunschträume mit Würde begraben muss.

Doch jetzt ist alles anders gekommen! Es mag am steigenden TM liegen, der mich herausfordert, mich aufs neue meinen Lauffreuden in ausgewogener Dosierung hinzugeben, Muskelkater inklusive!








Sonntag, 8. April 2012

Maximales Glücksgefühl

Die maximale Dosierung von Tyverb 1250 mg, die ich am Abend einnehme, macht mir bis jetzt keine sonderlichen Probleme. Wenn das Medikament seine Wirkung entfaltet bin ich bereits im Land der Träume.
Glücklicherweise hat sich mein Körper im Verlaufe der Zeit gut erholt und kann wieder so einiges an Medikamentencocktails einstecken und verkraften. Das lässt hoffen, im Rennen die Nase vorn zu haben...
Dazu wünschte ich mir noch ein verbessertes Gleichgewichtsgefühl. Zwar benötige seit längerem keinen Stock mehr, aber es kommt neuerdings wieder zu Situationen, in denen ich meine Balance verliere und mich dankbar am Arm meiner Begleitung festkralle...

Trotzdem habe ich das Bedürfnis auch ohne Begleitung unterwegs zu sein. Das sind meine ganz persönlichen Geh/Lauf-Trainings: Durch die mit Kirschbäumen gesäumten Quartierstrassen streifen und in ein Meer von weissen und rosa Kirschblüten eintauchen. Dabei empfinde ich ein Glücksgefühl besonderer Art: Die Tatsache, dass ich diese Erneuerung der Natur erneut miterleben darf!