Sonntag, 23. August 2009

Hallo Susanne

Am 26. August jährt sich zum dritten Mal der Todestag meiner Freundin Susanne Paesler, Künstlerin aus Berlin.
Sie starb an den Folgen von Brustkrebs. Nach der erhaltenen Diagnose ihrer Krankheit im Jahre 1998 war es für mich klar, dass ich ihr in dieser Stuation beistehen wollte. Ich machte kurzerhand Ferien in Berlin, um ihr während der schwierigen Zeit, in der sie operiert wurde und in der sie ihre erste Chemotherapie erhielt, an ihrer Seite zu sein.
Damals erfuhr ich, was es heisst an Krebs zu erkranken und wie man dennoch einen erträglichen Umgang mit der Situation dieser bedrohlichen Krankheit finden kann. Ich durfte damals eine Chemotherapie sozusagen hautnah miterleben.
Einmal meinte sie zu mir, sie wüsste nicht, wie sie mir meine Hilfe jemals in irgendeiner Form zurückgeben könnte. Natürlich war das für mich und andere gute Freundinnen an ihrer Seite kein Thema. Es war es uns wert, ihr beistehen zu können.
Susanne hat nicht mehr erfahren, dass ich ein halbes Jahr nach ihrem Tod - neun Jahre nach ihrer ersten Diagnose Brustkrebs – selbst daran erkrankt bin.
Heute weiss ich, dass Susanne mir unbewusst geholfen hat, indem sie mich an ihrem Leben mit Krebs teilhaben liess und mir in zahlreichen Gesprächen vermittelte, was es heisst, an Krebs zu erkranken. Was es heisst, damit weiter leben zu wollen, dagegen anzukämpfen. Dass das Leben durch die Krankheit auch früher als gewünscht zu Ende gehen kann.
Ich denke oft an meine Freundin Susanne, nicht nur wegen der Krankheit. Sie war eine liebenswerter Mensch und eine ausgezeichnete Malerin, deren Werk schliesslich bleibt. Ich bin froh, dass ich ihr in Berlin vor mehr als 10 Jahren begegnet bin und sich daraus eine wunderbare Freundschaft entwickelte.


Hallo Susanne, I miss you! Unsere langen Telefongespräche über das Leben und die Kunst und die vielen gegenseitigen Besuche in Berlin und Zürich, ich vermisse sie.
Und noch etwas:
Endlich, nach langer, langer Zeit, steht deine Website an erster Stelle, wenn man deinen Namen in der Suchmaschine Google eingibt. Das würde dich bestimmt freuen! Herzlichst Irene
 
Susanne Paesler, Frankfurt 2000 / www.susannepaesler.de