Sonntag, 22. November 2009

Poch poch poch

Letzten Montag erfuhr ich von meinen ÄrztInnen, dass sich mein Tumormarker während meiner Reise in Japan wieder nach oben bewegt hat. Ich war erstaunt, wie schnell er sich ohne Chemotherapie wieder nach oben bewegt hat. Meine Krebszellen sind richtig umtriebig und aktiv. Wir alle sind auf der Lauer! Aber erst einmal schieben wir den schlechten TM-Befund dem Neumond, meinem Erschöpfungszustand von letzter Woche und den möglichen Unregelmässigkeiten bei der Laboruntersuchung in die Schuhe... Falls sich der TM aber weiterhin nach oben bewegen wird, stehen mir laut "meiner" Onkologin Frau H. noch einige Medikamente zur Verfügung, die zur Beruhigung und Stabilisierung meines Krankheitsverlaufes beitragen könnten. Glücklicherweise! Nebst Medikamenten wie Herceptin und Zometa, die ich weiterhin in regelmässigen Abständen erhalte, werde ich nach der abgeschlossenen Chemotherapie mit Hormonblockern (Aromatase-hemmer) und der Dreimonatsspritze (Hormondepot) therapiert. Abwarten, wie sich mein Krankheitsverlauf weiterentwickeln wird ansonsten kämen noch andere Therapiemöglichkeiten in Frage...
Es wird ein schrittweises, auf mich abgestimmtes Vorgehen sein. Wieder einmal wird mir dabei schmerzlich bewusst, dass es für mich kein Leben gibt ohne Medikamente — je länger mein Leben, je mehr Medikamente!


Das Herzecho, ein wiederkehrendes, dr
eimonatliches notwendiges Ritual, das über die Befindlichkeit meines Herzen unter der medikamentösen Behandlung Auskunft gibt, stand ebenso auf meinem Programm.
Nach der Chemotherapie begab ich mich also in die Kardiologie des Stadtspitals Triemli. Doktor A., der das Herzecho machte, versicherte mir, dass ich eine unveränderte, ausserordentlich gute Herzaktivität hätte. Was für ein Glück, denn solange mir mein Herz unter der medikamentösen Behandlung seinen Dienst nicht versagt, ist noch vieles möglich...

Im Verlaufe des Herzechos kommen wir auf den Laufsport zu sprechen. Dr A. outet sich ebenso als Läufer. Wir unterhalten uns über Gedanken während eines Laufes und das allgemeine Wohlbefinden nach der körperlichen Anstrengung. Ganz nebenbei fragte er mich als "Expertin", die ich bereits einen Marathon hinter mir habe, was man eigentlich während der 42 km so denke!? Nun, ich rannte gedankenleer von Kilometer zu Kilometer bis ans Ziel!
Poch poch poch, es geht immer weiter.Herzecho, Triemli November 2009