Sonntag, 16. Mai 2010

Weisskittel

Als Patientin gebe ich einiges aus meinem Leben preis. Das beginnt schon damit, dass ich den ÄrztInnen in meinen persönlichen Kleidern gegenüber trete. Sie hingegen im Weisskittel. Für mich ist es nicht unwesentlich, mit wem ich es zu tun habe oder wer mir zum Beispiel eine Nadel steckt.
GynäkologInnen, ChirurgInnen, Pflegefachfrauen sind konsequent von Kopf bis Fuss in weiss uniformiert. Da ist es nicht ganz einfach sich ein Bild zu machen. Ich suche nach Attributen, die mir vielleicht etwas über den Menschen erzählen könnten. Bestenfalls erzählt der Haarschnitt, die Frisur, eine Brillenfassung, ein markantes Schmuckstück, Hosenträger oder Schuhe etwas über den Menschen unter dem Weisskittel.
Die OnkologInnen tragen einen Langarm-Weisskittel über ihrer Kleidung, der meistens offen getragen wird. Das macht die Sache natürlich um einiges einfacher. Trotzdem frage ich mich, ob ich die Weisskittel ausserhalb des Krankenhauses wieder erkennen würde. Oder sie mich umgekehrt als eine ihrer Patientinnen wahrnehmen würden...

Foto: Weisskittel in Japan